Distanzierung

Die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage machen mich bestürzt und traurig. Mein Mitgefühl ist bei den Eltern und Geschwistern des kleinen Jaden. Sie haben jede nur denkbare Hilfe und Unterstützung verdient. Mein aufrichtiger Dank geht an die Mitarbeiter von Polizei und Justiz, die mit Umsicht und Sorgfalt agiert haben, und in deren Händen der Fall nun berechtigterweise liegt. Über das zweite Opfer ist aus den Nachrichten bislang wenig zu erfahren gewesen – aber ich gehe davon aus, dass auch hier Familie, Freunde, Weggefährten unter Schock sind. Auch ihnen wünsche ich, dass sie gute und kompetente Hilfe erhalten. Und zwar so schnell wie möglich. Als dritten und letzten Punkt wünsche ich mir, dass solche fürchterlichen Ereignisse sich weder hier in Deutschland noch in irgendeinem anderen Land dieser Welt wiederholen. Nie wieder.

Ich distanziere mich von denjenigen, die jetzt nach Rache und Vergeltung schreien. Die auf Facebook und in anderen Internetforen wüste Mordfantasien von sich geben, und dem Täter alles Mögliche an den Hals wünschen. Solche Aussagen kann und will ich mit meinem Menschenbild nicht vereinbaren. Wer so etwas schreibt, der hat kein Stück davon verstanden, auf welchem geistigen Boden er steht. Der verkennt die Hintergründe, weshalb sich so etwas ereignen kann. Und begibt sich mit dem Mörder – beziehungsweise mit jedem Mörder dieser Welt – auf die gleiche Stufe.