Auf die richtige Diagnose kommt es an. Nicht nur im medizinischen Bereich, sondern überall dort, wo ein Kunde oder eine Kundin zu Recht gute Arbeit velangt. Mir kommt dazu immer wieder ein Freund in den Sinn, der in geselliger Runde gern die folgende Anekdote von dem Mercedes-Fahrer zum Besten gab: „Kommt ein Mercedes-Fahrer in die Werkstatt, und beklagt sich beim Meister darüber, dass sein Wagen seltsame Geräusche von sich gibt. Der Meister öffnet die Motorhaube, guckt hierhin, guckt dahin, stellt eine Menge Fragen – wann die Geräusche auftreten, wie sich das genau anhört etc. Schließlich nimmt er einen kleinen Hammer, klopft einmal kräftig auf eine Stelle, schließt die Motorhaube, und schreibt seine Rechnung: 100 Mark. Der Mercedesfahrer ereifert sich: Was, 100 Mark? Für einmal Klopfen? Nein, widerspricht der Meister. 5 Mark für das Klopfen, und 95 Mark dafür, dass ich wusste, wohin ich klopfe.“
Ach ja, mag mancher sagen, das waren noch Zeiten, als es noch solche Werkstätten gab, solche Meister. Heute geht ja alles per Computer. Wer das Erzählte in diese Richtung weiterdenkt, hat leider die Pointe nicht verstanden. Es kommt – damals wie heute – auf die richtige Diagnose an. Das Geheimnis liegt darin, den geeigneten Zugang und die passende Methode zu kennen, um ein Problem zu identifizieren. Die Lösung ist dann in der Regel nichts Anderes mehr als die konsequente Anwendung der zugehörigen Technik. Einmal Klopfen sozusagen. Wer viel nachfassen muss, drum herum redet, verschiedene Lösungswege für grundsätzlich denkbar hält, der zeigt damit eigentlich nichts Anderes als seine Schwäche im diagnostischen Bereich.