Es wird eine Zeit kommen, da wird von meinem Leben nicht mehr viel übrig sein. Nur noch flüchtige Erinnerungen. Ein paar Anekdoten vielleicht, wo ich mal etwas extrem Dummes oder was besonders Schlaues gesagt habe.
Meine Zeugnisse, meine Kontoauszüge und meine Liebesbriefe wird wohl irgendwer zum Altpapier bringen. Kann sein, dass dieser Text sogar noch länger erhalten bleibt. Angeblich vergisst das Internet ja nichts. Aber ob er irgendwann noch einmal gelesen wird? Gute Frage.
Wenn ich mir aussuchen könnte, wie ich den Meisten in Erinnerung bleibe, dann würde ich sagen: Lieber mit einem Lächeln als mit ernstem Gesichtsausdruck. Lieber als derjenige, der an das Gute geglaubt hat, als derjenige, dem keiner was vormachen konnte. Lieber als der, dem man helfen musste, als der, der sich erfolgreich bis ganz nach oben durchgeboxt hat. Lieber als kleines Licht für manche, die es gerade brauchten, als vorne im Rampenlicht mit irgendwelchen Orden oder Titeln dekoriert.
Ich bin gespannt auf „meine“ Erinnerungen. Ich werde es ja mitkriegen – von der anderen Seite aus. Ob es so geklappt hat mit meinen guten Vorsätzen.