Über das Thema „Dreifaltigkeit“ zu sprechen oder zu schreiben ist keine einfache Sache. Entsprechend angestrengt, um nicht zu sagen: gequält kommen manche diesbezügliche Predigten oder Artikel dann auch daher. Die Einen verlegen sich aufs Historische, erklären den theologischen Ursprung des Festes, die daraus hervor gegangenen Streitigkeiten und Spaltungen im Laufe der Kirchengeschichte. Andere bleiben in der Beziehungsmetapher stecken, wollen das Geheimnis der Dreifaltigkeit als Aufforderung zu einem gemeinschaftlichen Denken und Handeln verstanden wissen. Alles wahr. Alles richtig. Schrecklich richtig, wie ein guter Freund in solchen Fällen immer zu sagen pflegt.
Dabei geben die Texte des Dreifaltigkeitssonntags eigentlich eine ganz andere Marschrichtung vor: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht tragen.“ wird Jesus im Johannes-Evangelium zitiert. Das heißt in die heutige Sprache übersetzt ungefähr so viel wie: „Macht euch keinen Kopf, ihr werdet das sowieso nicht kapieren!“ Und in der Lesung aus dem Buch der Sprichwörter wird wunderschön entfaltet, wie Glaube, Weisheit, also das Leben in der Gemeinschaft mit Gott sich anfühlt: „Als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit.“
Ein bißchen mehr Spiel und mehr Leichtigkeit an Stelle von gewichtigen Erklärungsversuchen. Die Gruppe der Religionsphilosophen und Fundamentaltheologen unter uns darf jetzt aufseufzen – aber ich finde, manche Dinge muss man nicht erklären. „Ich spielte auf seinem Erdenrund, und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein“ – das würde mir persönlich als Beschreibung der Dreifaltigkeit ausreichen. Hätten die Kirche und ihre Theologen ein bisschen mehr Freude daran, bei den Menschen zu sein, dann würden sich die Menschen auch wieder in der Kirche wohl fühlen.