In jedem Unternehmen, in jeder Arbeitsgruppe, vermutlich auch in jeder Putzkolonne und in jedem Bautrupp gibt es sie: die Kleingeister und die großen Seelen. Die Einen, die immer nochmal umständlich nachfragen, nachwischen, nachprüfen müssen. Und die Anderen, die von vorn herein das große Ganze in den Blick nehmen und nach vorne schauen. Einer zahlt dabei die Rechnung des Anderen: „Wenn ihr nicht so viel kritteln, nörgeln und verbessern würdet… “ – „Ja, wenn ihr nicht ständig etwas übersehen, ausser Acht lassen und vergessen würdet…“
Ein Team, das nur eines von beiden Extremen bedient, wird vermutlich schnell vor die Wand fahren. Ich glaube, auf keinem Schlachtfeld dieser Welt ist so viel Herzblut vergossen worden wie an dieser „Groß“- und „Klein“-Front. Nicht zu vergessen die unscheinbaren MitläuferInnen. Hinter beiden Lagern liegen ja in Scharen die Faulen: Die mit ihrer Nörgelei von den eigenen Fehlern ablenken, oder mit ihrem gespielten Visionärsgehabe das eigene Ärmelhochkrempeln vermeiden wollen.
Wer die Begabung hat, das Kleine zu tun, ohne das Große aus dem Blick zu verlieren; Wer im richtigen Moment auch mal die Papiere liegen lassen kann, um sich der Begegnung mit einem Menschen zu widmen, aber danach auch wieder an den Schreibtisch zurückkehrt, der hat die Gabe, ein Projekt voran zu bringen.