Im Flow bleiben

An manchen Tagen klappt einfach alles wie am Schnürchen. Die Dinge entwickeln sich von allein. Ein Wort, eine kleine Andeutung genügt, damit jeder dich versteht, und alles sich in die gewünschte Richtung bewegt. „Flow“ nennen die Psychologen das. Und meinen, damit den Schlüssel zum Glück gefunden zu haben. Nicht ganz falsch, wie mir scheint. Aber irgendwie doch falsch, einen so nüchternen Begriff für eine so großartige Wirklichkeit zu benutzen. Hey, alles ist bunt, alles leuchtet, alles glänzt … ich will da jetzt keine psychologische Theorie drüber gießen. Fast scheint es mir, als würde das Wort vom „Flow“ den Zauber weg nehmen von dem, was ich da gerade fühle.

Sich ganz einer Sache widmen, darüber die Zeit vergessen, so wie früher, als ich mit Lego gebaut habe oder mit meinen Spielzeugautos grandiose Rennstrecken entlang gerast bin. So geht es mir. Und die einzige Angst bei dem Ganzen ist, dass ich morgen früh aufwache, und dass da wieder dieses verdammte Gefühl von Leere ist. Diese deprimierende Kette von sinnlosen Verrichtungen. Der Würgereiz beim Anblick von Menschen, die mir nichts bedeuten, und denen ich im Grunde genommen genauso sch***egal bin wie sie mir. Kennt ihr das auch?

Für meinen Sprung in den „Flow“ bin ich selbst verantwortlich. Ich habe viel zu lange am Ufer herumgestanden und Angst gehabt, mich nass zu machen. Seitdem ich wieder drin bin, kommt mir das alles nur noch wie ein schlechter Traum vor. Ich atme tief durch und tauche ein. Jetzt heißt es nur noch schwimmen gegen den Strom der Gewohnheit, des Alten und Vertrauten. Meinen eigenen Weg finden. Und im „Flow“ bleiben.