Kindern das Aufräumen beizubringen ist mehr als nur eine pädagogische Notwendigkeit. Es ist schlicht und ergreifend praktische Lebenshilfe. Wer als Kind nicht gelernt hat, dass das Aufräumen zum Spiel gehört, der wird sich auch als Erwachsener damit schwer tun, Projekte zu beenden. Viele derjenigen, die an Burn-out erkranken, klagen darüber, dass sie nie wirklich abschalten können, dass ungelöste Aufgaben sie nachts bis in den Schlaf verfolgen. Ein Besuch am Arbeitsplatz verrät den eigentlichen Grund: Diese Menschen können einfach nicht aufräumen.
Beim Aufräumen geschehen eine ganze Reihe psychologischer Prozesse: Das Unwichtige wird vom Wichtigen unterschieden, die Dinge erhalten ihren richtigen Platz, vor allem aber: Man trennt sich, und lässt los, was nicht mehr gebraucht wird. Das wichtigste Utensil beim Aufräumen ist ein großer Papierkorb. Wer nichts weg werfen kann, und immer nur behalten will, dem wächst früher oder später alles über den Kopf.
Mit dem morgigen Fest Darstellung des Herrn (2. Februar) endete noch vor einigen Jahren die Weihnachtszeit. An diesem Tag wurde der Weihnachtsschmuck aus den Kirchen entfernt und der normale Alltag durfte auch äusserlich wieder Einzug halten. Vielleicht ein guter Hinweis, vier Wochen nach Beginn des neuen Jahres noch einmal klar Schiff zu machen, und das Eine oder Andere bewusst ad acta zu legen.