Es ist ein Irrtum, zu glauben, reiche Menschen seien diejenigen, die viel besitzen. Auch ohne jeden Ausflug in die Spiritualität, ohne jeden erhobenen Zeigefinger, lässt sich unschwer feststellen, dass reiche Menschen einfach anders mit ihrem Besitz umgehen als arme Menschen. Bei den Armen geht der Blick ständig auf die Stelle hinter dem Komma, mit der Frage: “Wie kann ich hier und da etwas einsparen, und dadurch weniger Verlust machen?” Der Reiche sieht sich die Zahl vorne an, und denkt darüber nach: “Wie kann ich das, was ich habe, gewinnbringend investieren?”
Der Blick auf die Nachkommastelle, die Anordnung zu sparen, die Schließung von Filialen und der Personalabbau sind meist die Vorboten vom baldigen Untergang eines Unternehmens. Wer nicht mehr nach vorne schaut, wer kein Geld ausgeben will für innovative Projekte, für Werbung und für Marketing, der hat den absteigenden Ast bereits erklommen. Übrigens: Ein sicheres Anzeichen für diese Haltung ist der Satz: “Das muss man sich alles erstmal leisten können.”
Aber umgekehrt: Einen reichen Menschen wird man nie dabei ertappen, wie er Geld verschwendet. So lassen sich die wirklich Reichen nochmal unterscheiden von den Pseudo-Reichen. Sie wissen zu trennen zwischen einer sinnvollen Investition und aufgeblasener Imagepolitur. Wer über sein Auto, Klamotten und andere Statussymbole beeindrucken will, aber selber die Pfandflaschen zum Aldi zurück bringt, der ist nicht reich und sparsam – sondern ein ganz armes Schwein.